Abschrift Bericht zur “Volksversammlung“ (Wahlveranstaltung) der Sozialdemokrate

Eine Frau als Referentin: Berta Lungwitz aus Berlin

Gransee, den 18. Dezember 1911

„Die öffentliche Volksversammlung wurde am 17. Dezember d. J. im Hausgarten Klosterstraße 46 abgehalten. Eröffnet wurde die Versammlung durch den Einberufer Tischler Fritz Pietzke um 3 ¼ Uhr, welcher der Referentin Frau Berta Lungwitz aus Berlin zu ihrem Vortrage das Wort erteilte. Dieselbe sprach über die bevorstehenden Reichstagswahlen und forderte alle auf, am 12. Januar 1912 auf dem Posten zu sein und den Sozialdemokraten Emil Boeske zu wählen; wenn die Männer zum agitieren zu feige seien, sollten die Frauen mit an die Wahlarbeiten gehen und sorgen helfen, dass die Sozialdemokratie durchkommt. Dieselbe sagte auch, die bürgerlichen Parteien und die Regierung, das wäre alles nichts weiter von Lug und Trug, diese suchten den Leuten nur Sand in die Augen zu streuen, denn die Sozialdemokratie würde als der innere Feind seitens der bürgerlichen Parteien hingestellt. Auch hätten wir eine schlechte Finanzreform, die ungeschickten schweren Steuern müssten alle von der armen Bevölkerung aufgebracht werden, so wie Streichholzsteuer, Branntweinsteuer, Biersteuer etc.“

Diplom-Historiker
Carsten Dräger
OV Gransee-Fürstenberg

GraFü-Kurier

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