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Ersatzverkehr-Irrfahrt: Busfahrer entlassen

Nassenheide (dd) Der Busfahrer, der am 30. Januar ein Fahrzeug des Schienenersatzverkehrs für die derzeit gesperrte Bahnstrecke Berlin-Rostock auf einen Acker steuerte und stecken blieb, ist seinen Job los. Sein Arbeitgeber Klaus-Peter Fischer, Geschäftsführer der Oberhavel Holding, zu der auch die Oberhaveler Verkehrsgesellschaft (OVG) gehört, legt allerdings auf die Feststellung Wert: "Der Mitarbeiter ist nicht wegen dieses Vorfalls sondern wegen anderen Dingen entlassen worden, die es uns unmöglich machten, ihn weiter als Busfahrer zu beschäftigen."

Am 30. Januar hatte der Busfahrer einen Stau auf der B 96 bei Nassenheide umfahren wollen. Er suchte sein Heil auf einem schlammigen Feldweg, wo der Linienbus mit zahlreichen Insassen an Bord stecken blieb. Über den Verlauf der weiteren Ereignisse gab es unterschiedliche Berichte. Der in Gransee lebende Berliner Berufsfeuerwehrmann Veit Göricke hatte unserer Zeitung später berichtet, die Passagiere mussten sich allein durch schlammiges Gelände ins mehrere Kilometer entfernte Teschendorf aufmachen. Anonym hatten aber auch Bus-Insassen später berichtet, der Mann habe sich unter den Passagieren nach dem Umweg erkundigt. Nach dem Unfall sei er am Bus geblieben und habe den Fahrgästen lediglich die Möglichkeit eingeräumt, nicht dort zu warten. Unterschiedliche Darstellungen gab es auch darüber, wann und von wem die Behörden über den Vorfall informiert worden waren.

Weitere Konsequenzen für den Ersatzverkehr aus dem Vorfall zu ziehen, war laut OVG-Chef Fischer nicht nötig. "Im Prinzip weiß jeder Fahrer, dass wenn er von der vorgegeben Strecke abweicht, er das umgehend der Zentrale melden muss", so der Geschäftsführer.

Quelle: Gransee Zeitung, 18.03.2013, 18:01 Uhr

Löwenberg zählt Schäden durch Bahn-Bauarbeiten

Löwenberger Land/Kraatz (dd) Wenn zum Ende dieses Jahres die Bahnstrecke Bahnstrecke Berlin-Rostock fertiggebaut ist, sollte die danach eine Weile halten. Allerdings sollte nicht das Löwenberger Land in Trümmern liegen.

Immer wieder melden die Einwohner Schäden vor allem aus den am stärksten von der Bahnbaustelle betroffenen Dörfern Neulöwenberg, Grüneberg und Nassenheide. Schwerlaster zerfahren Straßenecken, drücken Bordsteine nieder, Zufahrten werden gestreift, Straßenteile sinken ab. Aber auch aus anderen Orten, etwa in Kraatz im Amt Gransee und Gemeinden, werden Schäden gemeldet. Vor allem die Ortsverbindung zwischen Gransee und Kraatz habe gelitten. Nahe des kleinen Dorfes gibt es eine Kiesgrube. Ortsvorsteherin Martina Erdmann forderte im Granseer Hauptausschuss, , man sollte doch Regressansprüche gegen die Bahn wegen der zerfahrenen Straße prüfen.

Auf den öffentlichen Baugrund hat auch die Gemeindeverwaltung des Löwenberger Landes pflichtgemäß ein Auge. Noch ist allerdings laut Bürgermeister Bernd-Christian Schneck (SPD) eine Regressforderung gegen die Bahn nicht erfolgt. "Es macht sicher keinen Sinn, jetzt jeden Schaden einzeln zu melden und Forderungen zu stellen", so der Verwaltungschef. "Aber wir dokumentieren alle entstandene Schäden und sammeln alles." Dazu gehören ebenso kaputte Straßenborde wie auch ein umgestürzter Info-Kasten der Gemeinde. Die Bahn ist an und für sich verpflichtet, nach den Bauarbeiten den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Eine Stellungnahme der DB AG dazu gab es am Mittwoch nicht.

Privateigentümer müssen sich nach derzeitigem Stand der Dinge um ihre Schäden und Forderungen gegenüber der Bahn selbst kümmern.

Quelle: Gransee Zeitung, 13.03.2013, 18:04 Uhr

Bahnkunden-Verband: Streckenausbau völlig unnötig

Löwenberg/Nassenheide (dd) Als unnötig bezeichnet der Bahnkunden-Verband Berlin-Brandenburg in einer aktuelle Publikation den Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Rostock, der derzeit unter Vollsperrung läuft. Er kostet 850 Millionen Euro. Vom Ausbau sind tausende Pendler betroffen. "Die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Investition wird leider nicht laut gestellt", heißt es dort.

Der Verband nennt mehrere Gründe: Die Qualitätsanalysen zur Netzinfrastruktur des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) gaben keinen Anlass für einen grundhaften Ausbau, so der Verband. "Die Strecke war als eine der solidesten im VBB-Bereich dargestellt: Kaum Verspätungen und wenig bemerkbare Infrastrukturmängel".

Zudem heißt es weiter, die Reisezeit wird sich in den Regionalzügen, die dort stündlich verkehren, nur um Minuten verbessern. Nur die zwei ICE-Züge, von denen auch nach dem Ausbau nicht mehr täglich fahren sollen, brauchen statt knapp drei Stunden nur noch 90 Minuten. "Nur sollten nicht die zwei unbedeutenden ICE-Züge als Maßstab herhalten, sondern der viel wichtigere Regionalverkehr."

Auch die Ertüchtigung für eine Achslast von 25 Tonnen sei unnötig, behauptet der Verband: "ICE- und Containerzüge gehören zu den leichteren Zügen. Hierzu bedarf es keines teuren Ausbaus. Es ist nicht absehbar, dass in den kommenden Jahrzehnten der Rostocker Hafen wieder zu einem bedeutenden Umschlagplatz für sogenannte Montangüter (schwere Kaufmannsgüter, deren Transport in Deutschland seit Jahren rückläufig ist, d. Red.) wird. Nur diese Schwerverkehre würden einen so teuren Streckenausbau rechtfertigen", so der Verband in seiner Publikation "Der Weichensteller". Von der Bahn war am Freitag keine Stellungnahme mehr dazu zu bekommen.

Weiter wird kritisiert: Keine der Gefahrenquellen verschwindet. "Erhalten bleiben die niveaugleichen Bahnübergänge. Es ist nicht zu verstehen, warum gerade hier nichts verändert wird".

Unterdessen lässt die Bahn fleißig weiter bauen. Bei der Pressekonferenz am Mittwoch in Oranienburg ist versichert worden, dass der neue Termin am 9. Juni, an dem der Betrieb wieder aufgenommen wird, mit allen Auftragnehmern verbindlich vereinbart worden ist.

Vom 25. bis 29. Februar fliegt die Bahn wieder Maste für Oberleitungsanlagen ein. Es kommt zu erheblichen Lärm- und Windbelästigungen.

Quelle: Gransee Zeitung, 15.02.2013, 19:12 Uhr

Besuch auf der Bahn-Großbaustelle

Neulöwenberg (dd) Besichtigungstermin auf der größten Baustelle, die der Landkreis derzeit zu bieten hat: Für die erneuerte Bahnstrecke Berlin-Rostock müssen zwischen Neulöwenberg und Nassenheide 7 150 Pfähle in morastigen Untergrund gerammt werden. 2 000 sind schon geschafft.

"Diese drei Moore zwischen Neulöwenberg und Nassenheide sind der technisch anspruchsvollste Abschnitt beim gesamten Bahnstrecken-Ausbau Berlin-Rostock, was den Untergrund angeht", sagt Bernd Heering von der DB Projektbau in den Containern der Bauüberwachung, die am Bahnhof Neulöwenberg aufgestellt sind. Von dort aus wird derzeit täglich die Arbeit von etwa 150 Leuten koordiniert.

Der Grund: Der morastige Untergrund ist bis zu 20 Meter tief. "Dort gibt es Torfschichten, die haben in etwa die Konsistenz von Zahnpasta", erklärt Steffen Tost von der Bauüberwachung. Moor 1 liegt nördlich von Nassenheide. Dort gilt es 770 Pfähle zu versenken. 614 sind schon geschafft. Moor 2 liegt am Dretzsee südlich von Grüneberg. Dort, wo 1 386 Pfähle gesetzt werden müssen, hat die Bahn noch nicht begonnen. Beim größten und tiefsten Moor nördlich des Bahnübergangs Grüneberg sind 1 336 der 4 988 Pfähle gerammt. Dort ist der Sumpf besonders tief. "Erst in Tiefen von bis zu 20 Metern gibt es wieder festen Halt", erklärt Tost. Auch deshalb ging es nicht anders, als die Strecke unter Vollsperrung auszubauen, sagen die Experten: "Weil es nie möglich gewesen wäre, die Stabilität des einen Gleises sicherzustellen, während unter dem anderen der Boden abgetragen werden würde", sagt er. Eine weitere Alternative zu den Pfählen wäre: "Den gesamten Boden austauschen. Das wäre wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen", ergänzt Bernd Heering von der Bahn.

Vor Ort merkt man schon beim Gehen neben dem Bahndamm den schwammigen Untergrund. Dort hat die Bahn den alten Damm teilweise abgetragen und durch eine Schotterschicht ersetzt. Die soll verhindern, dass die riesigen Rammen im Morast versinken. "Das würde sonst auf jeden Fall passieren", erklärt sein Kollege Arne Lasch.

"Eine dieser Rammen schafft 35 Pfähle am Tag", verrät er. Mit einem Gewicht von sechs Tonnen pro Schlag versenkt sie einen solchen Stahlbeton-Pfahl in wenigen Minuten. Dabei entstehen so starke Reibungskräfte, dass der hölzerner Schutz auf dem Kopf des Pfahls, damit die Ramme nicht direkt aufs Stahlbeton drischt, jedes Mal in Flammen aufgeht. Die tausenden Pfähle werden derzeit täglich von unzähligen Lkw aus Dänemark herangefahren. Oben auf die Pfahlkonstruktionen werden dann Spezial-Geogitter aufgetragen, wie sie nur zwei Hersteller in Deutschland liefern können. Dazu kommen mehrere Bodenschichten. Bei einem vierten Moor südlich von Neulöwenberg reicht es indes, den Untergrund auszutauschen.

Beschwerden gab es über die Rammungen bisher nicht, berichtet Dirk Peters, Leiter der Bauüberwachung. "Zudem gibt es Messungen über die Vibration des Bodens."

Und was passiert, wenn ein kalter Winter kommt? "Die Rammarbeiten wären davon nicht betroffen", so Heering von der DB Projektbau. "Das gilt natürlich nicht für alle Arbeiten. Die Proberammungen fanden am 8. Februar 2012 bei minus 20 Grad statt." Heering ist zuversichtlich: "Am Morgen des 27. April 2013 beginnt Bauphase drei. Dann rollt der Zug wieder eingleisig."

Quelle: Gransee Zeitung, 07.11.2012, 18:46 Uhr

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